Hurra! Ich habe einen Kleingarten.

Informationen für Neu-Kleingärtner und solche, die es werden wollen.

Die Gartenfachberatung

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„Fragen Sie den Fachberater.“ Dieser Satz begegnet Ihnen an vielen Stellen im Buch.

Tatsächlich hat der Fachberater/die Fachberaterin eine zentrale Funktion in Ihrem Verein. Häufig gehören Fachberater zum Vorstand oder zumindest zum erweiterten Vorstand. Wir widmen dieser Position einen eigenen Beitrag, weil diese Leute für Sie als Neukleingärtner ganz wichtige Ansprechpartner sind oder werden.

Außerdem kann es gut sein, dass Sie, wenn Sie erst einmal Feuer gefangen haben für das praktische Gärtnern, über kurz oder lang auch die Schulbank drücken und sich zum Fachberater ausbilden lassen. Denn jeder ambitionierte Gartenfreund kann Fachberater im Kleingärtnerverein werden.

Die „Gartenfachberatung“ ist kein ge-schützter Begriff. Manche Gartenakadmie beschäftigt Fachberater, einige Lehrgärten auch, und Wohneigentumsverbände lassen ihre Mitglieder durch Fachberater in allen Fragen rund um den Hausgarten beraten.

Doch nirgendwo in Deutschland gibt es so viele Fachberater wie im Kleingartenwesen. In jedem Kleingärtnerverein sollte eine solche Position besetzt sein. So hat das Landratsamt Nordsachsen für die Anerkennung und den Erhalt der kleingärtnerischen Gemeinnützigkeit eine qualifizierte fachliche Betreuung der Mitglieder – möglichst durch Fachberater – als unerlässlich definiert16.


Beraten und schulen im Ehrenamt

Nur das Ehrenamt macht möglich, was hier so wichtig ist. Die Frauen und Männer, die sich ausbilden lassen, agieren im Verein also unentgeltlich. Müssten aber all diese gut informierten Gartenfreunde für ihre Beratungstätigkeit bezahlt werden, gäbe es das Kleingartenwesen nicht mehr. Kaum ein Verein könnte sich einen Fachberater leisten. Die Ausbildung ist meistens kostenlos oder zumindest „fast“ kostenlos. Im Prinzip bezahlen alle, denn normalerweise organisieren und finanzieren die Landesverbände, Bezirksverbände oder großen Stadtverbände diese Schulungen, für die Referenten mit großem Fachwissen nicht selten „eingekauft“ werden.

In Grund- und Aufbaulehrgängen, an einzelnen Wochentagen abends oder am Wochenende ganztags, manchmal ergänzt durch vertiefende Wochenseminare, lernen die angehenden Fachberaterinnen und Fachberater, was man im Kleingarten über Pflanzen wissen sollte, aber auch über Boden, Düngung, den praktischen Obst- und Gemüseanbau, Pflanzenschutz und die Wertermittlung, von den Grundlagen bis hin zu vertiefenden biologischen, ökologischen und züchterischen Aspekten des Pflanzenanbaus. Wäre der Begriff „Grünes Abitur“ nicht schon für die Jägerausbildung vergeben, könnten Fachberater ihn für ihre Ausbildung beanspruchen.

So ausgebildet sollen die Fachberater ihre Gartenkollegen mit Rat und Wissen unterstützen, oft nicht nur im „Vier-Augen-Gespräch“, sondern auch in selbst organisierten Seminaren und bei Vorträgen. Sie haben gepaukt, um Wissen weitergeben zu können. Fordern Sie es ein. Fragen Sie, wenn Ihnen keine Informationen bei der Gartenübergabe ausgehändigt wurden, wer Fachberater/Fachberaterin Ihres Vereins ist. Versorgen Sie sich mit Kontaktdaten (Telefonnummern, E-Mail-Adresse) und klären Sie, wann Sie Ihre Ansprechpartner stören dürfen. Bedenken Sie immer, viele stehen noch im Berufsleben und müssen ihr Ehrenamt dem Job unterordnen.

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